Psychotherapie für Menschen mit Entwicklungstrauma

Menschen mit Entwicklungstraumata leiden chronisch: Sie sind schneller als andere überfordert, oft mit dem Gefühl minderwertig und nie genug zu sein, chronisch in toxischen oder unbefriedigenden Beziehungen, chronisch ängstlich. Scham ist für Menschen mit Entwicklungstrauma ein Gefühl, das bewusst und manchmal auch unbewusst, viel Lebensenergie und Lebensfreude raubt. Oft spielt auch Einsamkeit eine große Rolle oder sie erleben irgendeine andere der vielen Varianten, die die Folge davon sind, wenn ein kleines Kind sichere Bindungen nicht im ausreichenden Ausmaß erleben konnte. 

Ein Entwicklungstrauma durchdringt das Leben auf so grundlegende Weise, dass es als solches fast nicht wahrgenommen wird, das Leid ist normal geworden.  
Kommt dir das bekannt vor? Im Folgenden kannst du hier darüber lesen, was genau ein Bindungstrauma ist und auch was es nicht ist. Ich erkläre dir, wie Veränderung möglich wird und versuche dir eine Vorstellung zu geben, wie es ist mit mir zu arbeiten. 

Bindungstrauma und Entwicklungstrauma werden synonym verwendet. Diese Wörter sind im Sprachgebrauch der Psychotherapie noch relativ jung. Gut, dass es sie gibt, denn sie bringen die Tragweite dessen zum Ausdruck, was ein Kind erleidet, wenn die Eltern auf gravierende Weise nicht in der Lage sind, dem Kind eine sichere Bindung anzubieten.

Ist es wirklich traumatisierend als Säugling eine depressive Mutter zu haben? Oder dysregulierte, gestresste Eltern, die bei jeder Überforderung laut und impulsiv werden? Oder von den Eltern abgewertet zu werden, während die kleine Schwester die Prinzessin ist? 

Diese Erfahrungen formen unsere Sicht auf uns selbst, auf Beziehungen, auf das Leben. Doch der Schaden geht darüber hinaus: Denn wir sind als Babys und Kleinkinder existenziell auf sichere Bindung angewiesen. Wir brauchen unzählige Interaktionen in denen unsere Bedürfnisse gehört werden, wir getröstet und beruhigt werden, wir nicht alleine gelassen werden, herausgefordert und wieder aufgefangen werden und so vieles mehr. Nur so entwickeln wir ein robustes resilientes Gehirn und flexibles anpassungsfähiges Autonomes Nervensystem. 

Wenn diese Erfahrungen zu wenig sind und die Bindungspersonen eher eine Quelle für Stress, dann kann sich das noch unfertige Gehirn und Nervensystem eines kleinen Kindes nicht gesund entwickeln. 
Es ist dann später nicht das Rückgrat für ein resilientes, mutiges, selbstbestimmtes Leben. 
Eher ist es so, dass das Nervensystem in verschiedenen Varianten dauerhaft auf Stress gepolt ist. Der schädigende Stress den  Menschen mit einem Bindungstrauma in ihrer Kindheit erlitten haben, hat also tatsächlich die Qualität eines Traumas. 

Körperwahrnehmung, Selbstregulation und Beziehungsfähigkeit sind die 3 Zutaten für ein glückliches Leben, die durch Bindungstrauma beeinträchtigt sind. 
Menschen mit Entwicklungstrauma sind in Psychotherapie in der Vergangenheit leider oft durchs Raster gefallen. Verhaltenstherapeutische und kognitive Ansätze erreichen das Problem nicht in der Tiefe, aber auch die klassische Traumabearbeitung wie z.b. für Menschen mit PTBS ist für Bindungstrauma nur wenig hilfreich.

Wenn du die Folgen von Bindungstrauma überwinden willst, benötigst du ein therapeutisches Vorgehen, dass dich ganzheitlich auf mehreren Ebenen sieht und behandelt: 

Therapiemethoden, die diese ganzheitliche Hilfe für Menschen mit Entwicklungstrauma anbieten sind unter anderem Bonding Psychotherapie, Neuroaffektive Therapie,  NARM, Bindungsbasiertes EMDR, Somatisch Emotionale Integration (S.E.I.) und Ansätze die mit einem Teilemodell arbeiten (Inner Family System, Ego-State Therapie u.a.) 

Ich selbst habe mich auf meiner Ausbildungsreise für die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen (Ego-State-Therapie) später dann für die Fortbildung in Somatisch Emotionaler Integration (S.E.I.) bei Dami Charf und Bindungsbasiertes EMDR entschieden.
So bin ich gut aufgestellt um dir zu helfen, die Folgen von Entwicklungstrauma auf der Ebene des Autonomen Nervensystems, der Bindungsmuster und aller weiteren betroffenen Themen zu bearbeiten.

Genauso wichtig ist aber auch, dass du durch unsere sich entwickelnde Beziehung Erfahrungen machen kannst, die den Erfahrungen deiner Kindheit widersprechen und so zu deiner Heilung mit beitragen.
Wenn du ein Bindungstrauma in die Therapie mitbringst, ist es besonders wichtig, dass du in der Therapie ein herzliches Gegenüber hast und dich wirklich gesehen und gemeint fühlst. Da muss letztendlich auch dein Bauchgefühl entscheiden, ob ich das richtige Gegenüber für dich bin.

Wenn du bis hierher den Eindruck, gewonnen hast, dass du gern mit mir arbeiten möchtest,  überprüfe doch im Kennenlerngespräch, wie es sich anfühlt, dich mit mir auf eine Veränderungsreise zu begeben.